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Aschewolke aus Island: Flughäfen in Bremen und Hamburg werden gesperrt
Wegen der Vulkanaschewolke aus Island sollen am Mittwoch die Flughäfen Bremen und Hamburg gesperrt werden. Der Flughafen Bremen werde ab fünf Uhr morgens geschlossen, der in Hamburg ab sechs Uhr, weil die Aschekonzentration dann die zulässigen Höchstwerte überschreite, teilte die Deutsche Flugsicherung im hessischen Langen mit. Im Laufe des Mittwochvormittags könnten auch die Flughäfen in Berlin betroffen sein. Der Flugplatz Hannover liege genau an der Grenze des betroffenen Luftraums, so dass hier zunächst keine Prognose gegeben werden könne.
Die Deutsche Flugsicherung empfahl allen Passagieren, die für Mittwoch einen Flug gebucht haben, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen. Wie lange es noch zu Beeinträchtigungen kommen wird, sei noch nicht abzusehen.
Nach einer Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll die Aschewolke gegen 2.00 Uhr Norddeutschland erreichen. Bis voraussichtlich 8.00 Uhr zieht sie in südliche Richtung bis nach Nordhessen und Südbrandenburg. Dann steige die Konzentration laut Prognose im Norden auf mehr als zwei Milligramm Vulkanasche pro Kubikmeter Luft, hieß es. Danach werde die Wolke wohl nicht weiter nach Süden vordringen. Der Flughafen in Frankfurt am Main werde daher nicht direkt betroffen sein. Gegen Abend sei langsam mit einer Entspannung der Lage zu rechnen.
Flugverbot ab zwei Milligramm Asche pro Kubikmeter
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte bereits am Montag eine sogenannte Allgemeinverfügung in Kraft gesetzt, die verbindliche Grenzwerte für den Flugverkehr in aschebelasteter Luft festschreibt. Bis zu einem Messwert von 0,2 Milligramm Asche pro Kubikmeter Luft sind keinerlei Einschränkungen vorgesehen. Zwischen 0,2 und 2 Milligramm Asche pro Kubikmeter Luft darf unter Auflagen weiter geflogen werden. Ein Messwert von zwei Milligramm oder mehr führt zu einem grundsätzlichen Flugverbot, da Schäden an den Flugzeugen, insbesondere an den Triebwerken, nicht ausgeschlossen werden können. Nach dem Ausbruch des Vulkans Grimsvötn werden Erinnerungen an das Chaos im europäischen Flugverkehr vor rund einem Jahr wach. In Island, Norwegen, Dänemark, Schottland, England und Irland war der Flugverkehr am Dienstag bereits beeinträchtigt. So wurden denn auch zahlreiche Flüge gestrichen, einige wenige auch in Deutschland. Die Lufthansa annullierte drei Flüge von Frankfurt am Main beziehungsweise Düsseldorf nach Edinburgh in Schottland. Auch ein Flug von Frankfurt/Hahn nach Edinburgh fand nicht statt.
Der Grimsvötn stieß am Dienstag weiter Asche aus, aber weniger stark als in den vergangenen Tagen. Er ist der aktivste Vulkan Islands und liegt unter dem Vatnajökull-Gletscher. Seine vergangenen Ausbrüche – der letzte ereignete sich 2004 – hatten keinen großen Einfluss auf den Flugverkehr gehabt. Seit Jahrhunderten bringen Vulkanausbrüche Flutwellen, Ascheregen, Brände und Flüchtlingselend über die Menschen. Jährlich werden rund 50 Vulkane in unberechenbarem Rhythmus tätig. Beispiele für folgenschwere Vulkanausbrüche: ... Dezember 2009 Mayon, Philippinen Bei einem Ausbruch sterben mindestens vier Menschen, Tausende sind auf der Flucht. Bereits 2000 und 2001 mussten bis zu 61 000 Menschen vor den Aktivitäten des Feuerbergs in Sicherheit gebracht werden. 2008 Tungurahua, Ecuador Bei einem Ausbruch sterben zehn Menschen. Seit 1999 stößt der Vulkan immer wieder Lava und Asche aus. 2002 Nyiragongo, Kongo Etwa 89 Menschen kommen ums Leben, als Lavamassen die Stadt Goma und angrenzende Dörfer zerstören. 2000 Popocatepetl, Mexiko Nach dem schwersten Ausbruch des Vulkans seit 500 Jahren werden zehntausende Menschen in Sicherheit gebracht. 1997 Soufrière, Montserrat Die Hauptstadt der Karibikinsel, Plymouth, wird zerstört, Dutzende Einwohner sterben. 1994 Merapi, Indonesien Die meisten der fast 70 Todesopfer sterben durch glühend heiße Gaswolken. 1991 Pinatubo, Philippinen Einer der schwersten Ausbrüche des Jahrhunderts fordert bis zu 1000 Menschenleben. 1986 Nios, Kamerun Eine Giftgaswolke aus dem Kratersee tötet nahezu 1800 Anwohner. 1985 Nevado del Ruiz, Kolumbien Bis zu 25 000 Menschen sterben in Schlammlawinen. 1980 St. Helens, USA Bei einem Ausbruch wird die Gipfelspitze weggesprengt, 57 Menschen sterben. Eine riesige Aschewolke umkreist die Erde. 1902 Montagne Pelee, Martinique Bis zu 30 000 Menschen werden durch Auswurf und eine Glutwolke getötet. 1883 Krakatau, Indonesien Rund 70 000 Tote sind zu beklagen, Aschewolken verdunkeln weite Teile der Erde. 1815 Tambora, Indonesien Bei dem folgenschwersten Vulkanausbruch der Geschichte werden mehr als 100 Kubikkilometer Gestein ausgeworfen. Etwa 10.000 Menschen sterben gleich, weitere 80 000 später an Hungersnöten und Krankheiten. 1792 Unzen, Japan Der Ausbruch zieht Erdbeben und eine Flutwelle nach sich, rund 15 000 Menschen sterben. 1669 Ätna, Italien Lava und Erdbeben töten etwa 20 000 Menschen. 1631 und 79 n. Chr., Italien Ausbrüche begraben zweimal die Stadt Pompeji unter sich und töten insgesamt 6400 Menschen. (Quelle: dpa)
Vor gut einem Jahr hatten nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull über Europa treibende Aschewolken tagelang zu Sperrungen des Luftraums geführt und für ein Chaos im internationalen Flugverkehr gesorgt. Schätzungen zufolge waren damals weltweit etwa zehn Millionen Passagiere betroffen.
Auf dem Twitter-Kanal von "Welt Online" zur Aschewolke finden Sie Informationen von Wissenschaftlern, Bloggern, Luftüberwachungen und der Flugsicherheit zur Entwicklung am Vulkan Grimvötn und der Situation über Europa.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (25.05.2011)
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