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EHEC-Epidemie: Warnung vor Gurken, Salat, Tomaten wird aufgehoben
Die angesichts der EHEC-Epidemie ausgesprochene Warnung vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat soll am Freitag aufgehoben werden. Das berichten die Nachrichtenagenturen dpa und AFP übereinstimmend. Die Warnung für Sprossen bleibt dagegen bestehen.
EHEC-Keime sind eine besonders gefährliche Form des Darmbakteriums Escherichia coli. Natürliches Reservoir der Bakterien ist der Darm von Wiederkäuern, speziell von Rindern.
Die Keime können durch rohes Fleisch und rohe Milch, aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden.

Eine EHEC-Infektion führt zu Durchfällen, die auch blutig sein können. Weitere Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen. Als Folge droht das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das zu einer schweren Nierenschädigung und sogar zum Tode führen kann.

Das Robert Koch-Institut hat seit Einführung der Meldepflicht 2001 in Deutschland jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen registriert.
Zu neuen Erkenntnissen über den EHEC-Ausbruch geben das Bundesinstitut für Risikobewertung, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und das Robert Koch-Institut um 10.30 eine gemeinsame Pressekonferenz.
Inzwischen sind offiziellen Angaben zufolge 29 Menschen nach einer EHEC-Infektion gestorben. Der 29. Tote wurde am Donnerstag aus Hessen gemeldet.
Womöglich Übertragung von Mensch zu Mensch
Einem Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ zufolge könnte eine mit EHEC infizierte Angehörige einer Cateringfirma dafür verantwortlich sein, dass Ende Mai mindestens acht Gäste eine Festgesellschaft in Göttingen an EHEC erkrankten. Die Zeitung beruft sich auf entsprechende Erkenntnisse von hessischen Behörden.
„Wir haben Hinweise darauf, dass es sich in diesem Fall um eine Infektion vom Menschen handeln könnte“, zitiert die Zeitung eine Sprecherin des hessischen Gesundheitsministeriums. Demnach hatte sich eine enge Verwandte des Cateringbetreibers aus dem Kreis Kassel, der die Geburtstagsfeier in Göttingen mit Essen beliefert hatte, zuvor in einer Kantine in Frankfurt mit dem Darmerreger infiziert.
Kein terroristischer Hintergrund
Einen terroristischen Hintergrund schließt das Bundeskriminalamt (BKA) für die in Deutschland grassierende EHEC-Erkrankungswelle aus. BKA-Präsident Jörg Ziercke sagte vor dem Hintergrund der gefährlichen Darmkeim-Infektionenen dem Nachrichtenmagazin „Focus“, es gebe „keinerlei Anzeichen, die auf einen terroristischen Hintergrund hindeuten“. Anderslautende Mutmaßungen seien unzutreffend: „Das sind Verschwörungstheorien.“
Wofür steht die Abkürzung EHEC?
EHEC steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterien. Das ist eine besondere Form von Escherichia coli-Bakterien, von denen es viele harmlose Vertretet gibt, aber eben auch solche, die Krankheiten verursachen können. EHEC kommen normalerweise im Verdauungstrakt von Wiederkäuern wie Rindern vor. Die Tiere erkranken selbst nicht, scheiden die Bakterien aber mit dem Kot aus. Menschen können sich über direkten Kontakt oder indirekt über verunreinigte Lebensmittel anstecken.
Ist der jetzt grassierende Erreger HUSEC41 gefährlicher als andere EHEC-Bakterien?
Das scheint so zu sein. Seit der Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001 registriert das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit jährlich zwischen 800 und 1200 EHEC-Erkrankungen. Doch die aktuellen Krankheitsverläufe sind offenbar aggressiver. Insbesondere ist HUSEC41 gegen die meisten Antibiotika resistent.
Ist der Einsatz von Antibiotika gegen EHEC überhaupt sinnvoll?
Der Einsatz von Antibiotika bei EHEC-Infektionen ist grundsätzlich problematisch. Es kann nämlich passieren, durch das Abtöten der Erreger verstärkt EHEC-Giftstoffe freigesetzt werden. So kann sich durch die Behandlung die Lage des Patienten sogar verschlimmern.
Gibt es einen Zusammenhang zu den sogenannten Krankenhauskeimen, an denen hierzulande jährlich bis zu 30.000 Menschen sterben?
Nein. Das sind andere, sehr viel aggressivere Bakterien. Was sie mit den EHEC-Erregern gemein haben ist lediglich ihre große Resistenz gegen Antibiotika.
Warum kann eine EHEC-Infektion tödlich verlaufen?
Die schwerste Komplikation bei einer EHEC-Infektion ist das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), welches zu akutem Nierenversagen führen kann. Bei dem jüngsten Ausbruch sind bereits mehr als 200 HUS-Fälle aufgetreten – mehr als sonst in einem ganzen Jahr.
Woran kann ich erkennen, dass ich an EHEC erkrankt bin?
Eine EHEC-Infektion kann sich zeigen als unblutiger, meist wässriger Durchfall. Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und zunehmende Bauchschmerzen, seltener Fieber. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform ein Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Die Infektion kann aber auch ohne Beschwerden verlaufen und somit unerkannt bleiben. Treten auch nur einzelner dieser Symptome auf, ist auf jeden Fall ein Arzt zu konsultieren. Auch alle Apotheken beraten.
Warum sind besonders Frauen von EHEC-Infektionen betroffen?
Da als Quelle für die EHEC-Infektionen kontaminiertes Gemüse identifiziert wurde, kann man annehmen, dass Frauen deshalb häufiger betroffen sind, weil sie sich bei der Reinigung und Zubereitung des Gemüse infizieren konnten. Und die machen Frauen immer noch häufiger als Männer.
Woher stammen die Keime?
Das EHEC-Bakterium befindet sich oftmals im Kot von Nutztieren. Die Infektion kann beim direkten Kontakt mit Tieren aber auch beim Verzehr kontaminierter Lebensmittel - zum Beispiel Rindfleisch oder Rohmilch - übertragen werden. Die aktuellen EHEC-Fälle sollen von Gemüse herrühren, das aus Spanien importiert worden ist.
Wie kann man sich vor EHEC-Bakterien schützen?
Aktuell wird vor dem Verzehr von Blattsalaten, Salatgurken und rohen Tomaten gewarnt. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, bei der Verarbeitung von Gemüse auf die Hygiene zu achten. Bretter, Messer und natürlich auch die eigenen Hände sollten gründlich gereinigt werden. Wer in diesen Tagen auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte Gemüse abgekocht essen. EHEC-Bakterien lassen sich durch Erhitzen abtöten.
Ist EHEC von Mensch zu Mensch übertragbar?
Nicht so leicht, wie etwa Grippeviren, die durch Tröpfcheninfektion übertragen werden können. EHEC-Bakterien werden nur durch sogenannte Schmierinfektion übertragen. Konkret heißt das: Bakterien können beim Toilettenbesuch auf Hände übertragen werden. Werden diese nicht hinreichend gewaschen, können die Bakterien bei Kontakt mit Lebensmitteln schließlich beim Essen von anderen Menschen aufgenommen werden. Was also vor EHEC schützt ist gute Hygiene.
In der Berichterstattung ist auch von HUS die Rede. Was ist das?
HUS steht für hämolytisch-urämisches Syndrom, einen besonders schweren Verlauf der EHEC-Erkrankungen. Dabei kann es zu Nierenversagen und Blutarmut kommen. Das kann lebensbedrohlich sein.
Was muss ich tun, wenn ich betroffen bin?
Zunächst sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Außerdem sollen EHEC-Erkrankte viel trinken, um den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Hygiene ist ein Muss, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Mit dem Bakterium infizierte Patienten sollten auf keinen Fall Antibiotika nehmen. Diese könnten die Situation noch verschlimmern, erklärte ein Arzt des Berliner Krankenhauses Charité. Wenn die Bakterien durch das Antibiotikum in großem Umfang zerfallen, werden vermehrt Gifte aus den Bakterien freigesetzt.
Darf ich im Moment noch tiefgefrorenes Gemüse essen?
Ja. Das tiefgefrorene Gemüse, das sich im Tiefkühlfach oder im Supermarkt befindet wurde vor längerer Zeit geerntet und hat mit den aktuellen EHEC-Fällen nichts zu tun. Außerdem gelten bei der Produktion von Tiefkühlprodukten besondere Hygienestandards. Die namhaften Hersteller dieser Produkte können es sich gar nicht leisten, infizierte Lebensmittel in den Handel zu bringen.
Kann es sein, dass jemand das Gemüse absichtlich mit den EHEC-Erregern infiziert hat?
Im aktuellen Fall ist dies sehr unwahrscheinlich, auch wenn solche Verschwörungstheorien öffentlich geäußert worden sind. Doch theoretisch ist es natürlich denkbar, dass jemand auf diese Weise einen biologischen Anschlag ausübt. Zumindest ein Fall in den USA ist bekannt, wo ein Täter absichtlich ein Salatbuffet in einem Restaurant mit Darmbakterien verunreinigt hat und es deshalb zu entsprechenden Erkrankungen kam. Für einen terroristischen Anschlag eignen sich allerdings EHEC- und andere Darmbakterien kaum, dafür sind die Folgen eines solchen Anschlags doch vergleichsweise überschaubar.
Der BKA-Präsident sieht derzeit keine Gefahr von Terrorangriffen mit Bakterien, Viren oder Gift. „Es gab aber in der Vergangenheit immer wieder Anhaltspunkte dafür, dass sich Terrororganisationen vereinzelt mit der Beschaffung biologischer Stoffe beschäftigt haben, letztendlich aber ohne Erfolg“, sagte der BKA-Chef.
Die Europäische Union und Russland wollen am Freitag auf ihrem Gipfeltreffen in Nischni Nowgorod an der Wolga weiter um eine Lösung im Streit um das Einfuhrverbot für europäisches Gemüse ringen. Russland hat wegen des Darmkeims EHEC vor einer Woche alle Gemüseimporte aus EU-Staaten gestoppt. Die EU hält den Boykott für überzogen.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (10.06.2011) W
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