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Fragen und Antworten: Wieviel gefährlich ist die Radioaktivität aus Japan?
Hat Radioaktivität aus Japan bereits Deutschland erreicht?
Nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) wurde bis Mittwochnachmittag keine Radioaktivität aus Japan nachgewiesen. Anderslautende Meldungen basierten auf einer Einschätzung des Leiters der Umweltbundesamt-Messstation Schauinsland bei Freiburg. Die kontinuierlich gemessenen Werte können jederzeit auf der Internetseite www.bfs.de abgerufen werden.
Wird von der in Japan freigesetzten Radioaktivität hierzulande eine Gesundheitsgefahr ausgehen?
Es ist nicht auszuschließen, dass mit den Luftströmungen geringe Mengen an radioaktiven Substanzen auch Deutschland erreichen werden. Aufgrund der großen Distanz zu Japan und den damit verbundenen Verdünnungseffekten in der Atmosphäre wird der hierzulande möglicherweise auftretende Anstieg an Radioaktivität sehr gering sein.
Insbesondere wird sie in jedem Fall deutlich unter jenen Werten liegen, die seinerzeit durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verursacht worden sind.
Doch wie sieht es mit kontaminierten Lebensmitteln aus, die wir aus Japan importieren?
Im Moment ist der Handel mit Lebensmitteln aus Japan ohnehin zum Erliegen gekommen. Die japanischen Produkte, die derzeit noch in deutschen Geschäften angeboten werden, stammen aus der Zeit vor dem Reaktorunglück. Bei künftigen Importen wird man natürlich genau darauf achten müssen, wie viel Radioaktivität in den Lebensmitteln enthalten ist. In Deutschland gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm.
Bei Milch und Säuglingsnahrung dürfen es gar nur 370 Becquerel pro Kilogramm sein. In Japan gibt es einen deutlich höheren Grenzwert von 2000 Becquerel je Kilogramm Lebensmittel. Und dieser wird dort offenbar bei manchen Produkten aus der von radioaktivem Niederschlag betroffenen Region übertroffen.
Sollte man jetzt in Deutschland vorsorglich Jodtabletten einnehmen?
Auf keinen Fall. Zum einen wird der hierzulande zu erwartende Anstieg an Radioaktivität durch Jod-131 so extrem gering sein, dass sich diese Form der Prophylaxe erübrigt. Die in Apotheken erhältlichen „normalen“ Jodtabletten haben ohnehin eine viel zu niedrige Dosierung, als dass sie vor dem radioaktiven Jod schützen könnten. Dennoch können bereits sie zu deutlichen Nebenwirkungen führen. Im Ernstfall würden auch in Deutschland von den Behörden die "richtigen“ Jodtabletten bereitgestellt.
Wieso schützen eigentlich Jodtabletten vor radioaktivem Jod?
Jod reichert sich sehr spezifisch in der Schilddrüse an. Überschwemmt man also die Schilddrüse mit einem großen Überangebot an nicht radioaktivem Jod, so kann sie anschließend nicht mehr das radioaktive Jod aufnehmen, wenn dieses in die Atemluft gelangen sollte. Das radioaktive Jod bestrahlt die Schilddrüse sehr intensiv und erhöht dadurch das Risiko für Schilddrüsenkrebs deutlich.
Die intensive Strahlung des Jod-131 hat andererseits auch zur Folge, dass das radioaktive Jod vergleichsweise schnell zerfallen ist. Seine Halbwertszeit beträgt acht Tage. Nach rund 80 Tagen ist das Jod-131 also nahezu vollständig verschwunden und damit kein Problem mehr.
Was ist der Unterschied zwischen den Einheiten Becquerel und Sievert?
Mit der Einheit Becquerel wird angegeben, wie viel Radioaktivität in einem bestimmten Raum oder Objekt enthalten ist. Ein Becquerel ist dabei definiert als der Zerfall von einem Atom pro Sekunde. Wenn also beispielsweise ein Kilogramm Fisch 600 Becquerel enthielte, dann würden in jeder Sekunde darin 600 Atome zerfallen und Strahlung aussenden.
Die Kernschmelze ist ein extrem gefährlicher Unfall in einem
Kernreaktor. Dabei erhitzen sich die Brennstäbe so sehr, dass
sie schmelzen. Im ummantelten Brennstab befindet sich der Stoff, der
gespalten wird – also Uran oder Plutonium.
Der größte anzunehmende Unfall (GAU) in einem Atomkraftwerk
bezeichnet den schwersten, unter Einsatz aller Sicherheitssysteme noch
beherrschbaren Störfall. Die Umwelt wird dabei nicht über die zulässigen
Grenzwerte hinaus mit Strahlen belastet.
Von einem „Super-GAU“ spricht man hingegen, wenn ein Unfall
nicht mehr beherrschbar ist, der Reaktorkern schmilzt oder der
Druckbehälter birst. Bei einer Kernschmelze erhitzen sich die Brennstäbe so
sehr, dass sie ihre feste Form verlieren. Im ummantelten Brennstab befindet
sich der Stoff, der gespalten wird – also Uran oder Plutonium. Zur
Kernschmelze kann es etwa kommen, wenn Kühl- und Sicherungssysteme
gleichzeitig oder kurz nacheinander ausfallen.
Zur Kernschmelze kann es etwa kommen, wenn Kühl- und Sicherungssysteme
gleichzeitig oder in kurzer Zeit nacheinander ausfallen. Wenn die gesamte
geschmolzene Masse auf den Boden des Behälters sinkt, kann sie sich durch
die Wände des Reaktors fressen. Dabei können radioaktive Substanzen nach
Außen gelangen. Mit einer Kernschmelze gehen häufig Dampf- und
Wasserstoffexplosionen einher.
Natürliches Cäsium 133 ist ein goldglänzendes, sehr weiches Metall und kommt
in winzigen Spuren in den Gesteinen der Erdkruste vor. Sein radioaktiver
Verwandter, das gefährliche Cäsium 137, entsteht bei der
Kernspaltung. Bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 waren große
Mengen davon entwichen. Es kann über die Abluft oder das Abwasser aus
Atomanlagen gelangen und wird direkt oder über die Wurzeln von den grünen
Teilen der Pflanzen aufgenommen. Über diesen Umweg kommt es auch in Milch,
Fleisch und Fisch. Pilze waren nach der Katastrophe von Tschernobyl
besonders belastet.
Hohe Konzentrationen von Cäsium können Muskelgewebe und Nieren des Menschen
schädigen. Es verteilt sich gleichmäßig im Körper, so dass seine Strahlung
den ganzen Organismus trifft. Cäsium 137 wird aber auch zur
Strahlenbehandlung in der Krebstherapie, bei Materialprüfungen oder zum
Betrieb von Atomuhren eingesetzt. Es zerfällt mit einer Halbwertszeit von 30
Jahren – das ist die Zeitspanne, die vergeht, bis die Hälfte der
Radioaktivität abgebaut ist. dpa
Bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 waren große Mengen davon
entwichen. Es kann über die Abluft oder das Abwasser aus Atomanlagen
gelangen und wird direkt oder über die Wurzeln von den grünen Teilen der
Pflanzen aufgenommen. Über diesen Umweg kommt es auch in Milch,
Fleisch und Fisch. Pilze waren nach der Katastrophe von Tschernobyl
besonders belastet.
Das Sievert hingegen ist eine Einheit, mit der die von einem Menschen aufgenommene Strahlendosis quantifiziert wird. Durch die natürliche Strahlung nimmt ein Deutscher pro Jahr durchschnittlich zwei Millisievert auf. Dazu kommen im Mittel nochmals zwei Millisievert durch medizinische Untersuchungen wie das Röntgen. 1000 Mikrosievert sind ein Millisievert.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (23.03.2011)
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