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Italiens Ex-Regierungschef : Prodi wirft Deutschen Egoismus in der Krise vor
Wegen des massiven Verkaufs italienischer Staatsanleihen durch die Deutsche Bank hat Italiens Ex-Regierungschef Romano Prodi Deutschland Egoismus vorgeworfen. „Wir müssen auf den deutschen Egoismus reagieren“, schrieb der frühere EU-Kommissionspräsident in einem Beitrag für die Zeitung „Il Messagero“.
Er verwies darauf, dass die Deutsche Bank fast ihre gesamten italienischen Staatsanleihen im Wert von acht Milliarden Euro verkauft habe. Dies sei „ein eindrucksvolles Signal des Nicht-Vertrauens“.
Prodi rief die italienische Regierung auf, in Berlin gegen das Vorgehen des Finanzinstitutes Protest einzulegen. „Die Entscheidungen unserer Regierenden haben nicht mehr die Stärke und Glaubwürdigkeit, etwas zu bewirken“, sagte er. „Diese Stärke und Glaubwürdigkeit muss wiederbelebt werden.“
Der frühere Regierungschef kritisierte überdies, dass wegen der hohen Zinsen, die Italien derzeit für Staatsanleihen zahlen müsse, das kürzlich vom Parlament beschlossene Sparpaket „umsonst“ sei. Die Märkte müssten anerkennen, dass sich die Haushaltslage Italiens von der Spaniens deutlich unterscheide. Schließlich habe Spanien ein größeres Haushaltsdefizit, ein schwächeres Bankensystem und höhere Arbeitslosenzahlen. Italien ist nach Griechenland das neue Sorgenkind der Euro-Länder. Mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent 2010 und erwarteten 1,0 bis 1,3 Prozent in diesem Jahr hat sich die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone deutlich schlechter von der Wirtschaftskrise erholt als der europäische Durchschnitt. Dieser lag 2010 bei einem Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent. Gleichzeitig stieg die Staatsverschuldung in den vergangenen Jahren stetig und erreicht 2011 mit über 1,8 Billionen Euro einen Spitzenwert von 119 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Auch die Zahl der Arbeitslosen hat seit 2008 kontinuierlich zugenommen. Hatte die Quote 2007 mit 6,1 Prozent einen Tiefstand erreicht, waren es 2010 bereits 8,6 Prozent Arbeitslose. Für 2011 wird ein weiterer Anstieg um 0,1 Prozentpunkte erwartet. Dabei ist besonders die Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit auf mittlerweile fast 30 Prozent besorgniserregend. Das Investitionsklima in Italien wird dabei seit langem von einem starken Nord-Süd-Gefälle geprägt. Investoren bevorzugen den Norden und die Mitte Italiens, der Süden gilt als risikoreich. Auch Deutschland als wichtigster Handelspartner Italiens investiert hauptsächlich in den Metropolen Norditaliens. Quelle: dapd
Italien, die drittgrößte Wirtschaft in der Eurozone, gerät derzeit an den Finanzmärkten zunehmend unter Druck. Als Anleihen für fast acht Milliarden Euro ausgegeben wurden, musste das Land dafür deutlich gestiegene Zinsen in Kauf nehmen.
Der Zinssatz für Papiere mit Laufzeit bis 2014 sprang von 3,68 auf 4,8 Prozent nach oben, zehnjährige Anleihen wurde das Land zu einem Zinssatz von 5,77 Prozent los – nach zuletzt 4,94 Prozent. Für dieses Video wurde kein passender Videoplayer gefunden. Zum abspielen dieses Videos benötigen Sie einen aktuellen Adobe© Flash Player.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (30.07.2011)
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