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Kommission: EU zwingt Mobilfunker zu billigerem Internet-Tarif
Nach den Handy-Tarifen für Reisende im EU-Ausland will die Europäische Kommission künftig auch den Zugang zum mobilen Internet regulieren. Das geht aus einem Entwurf der Europäischen Kommission hervor, der „Welt Online“ exklusiv vorliegt. EU-Kommissarin Neelie Kroes, zuständig für Digitale Agenda, greift mit ihren Vorschlägen tief in den europäischen Mobilfunkmarkt ein – und bringt schon im Vorfeld die Unternehmen gegen das Vorhaben auf.
Dabei hatten die Mobilfunker im Stillen gehofft, dass sich alles ändert. Als EU-Kommissarin Viviane Reding im vergangenen Jahr in Brüssel das Ressort für Medien und Informationsgesellschaft gegen das Justizressort eintauschte, wähnten sich die Chefs der Telekom-Gesellschaften in Europa im Glück. Zu sehr hatte Reding ihnen ins Handwerk gegriffen, als sie Maximaltarife für Handy-Gespräche im EU-Ausland festlegte. „Wir hatten eine schwere Zeit“, sagt ein Telekom-Manager.


Nun zeigt sich, dass die Hoffnung trog. Die Europäische Kommission legt jetzt noch einmal nach. Am 22. Juni will Reding-Nachfolgerin Neelie Kroes ihre Vorschläge über die Zukunft des europäischen Mobilfunks vorlegen. Spätestens jetzt zeigt sich, dass Viviane Reding nur die Tür aufgestoßen hat, Neelie Kroes ist diejenige, die hindurch schreitet.
Nutzer des mobilen Internets in Europa dürfte das freuen: Wer heute auf Reisen in Ländern der Europäischen Union über die Handy-Netze online geht, zahlt im Durchschnitt 2,50 Euro für jedes Megabyte, das er verbraucht. Schon das Betrachten einer Homepage auf dem Computer kann so Kosten von mehreren Euro hervorrufen.
Das soll sich künftig ändern. Geht es nach den Vorstellungen von Kroes, dürfen die Mobilfunker ab Juli 2012 nur noch 90 Cent pro Megabyte in Rechnung stellen, im Folgejahr maximal 70 Cent und ab Juli 2014 soll niemand in Europa auf Reisen mehr als 50 Cent pro Megabyte zahlen. Die Preise verstehen sich ohne Mehrwertsteuer.
Weltweite Marktanteile der Handy-Hersteller 2010:
Nokia461,3 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 28,9 Prozent
Samsung281 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 17,6 Prozent
LG Electronics114,2 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 7,1 Prozent
Research In Motion47,5 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 3,0 Prozent
Apple46,6 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 2,9 Prozent
Sony Ericsson41,8 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 2,6 Prozent
Motorola38,6 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 2,4 Prozent
ZTE28,8 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 1,8 Prozent
HTC24,7 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 1,5 Prozent
Huawei23,8 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 1,5 Prozent
Andere488,7 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 30,6 Prozent
Quelle: Gartner
Das ist zwar immer noch nicht billig, aber eine deutliche Verbesserung zum heutigen Durchschnittspreis. „Wenn wir keine günstigen und einfachen Angebote machen können, verärgern wir unsere Kunden“, sagt Telekom-Chef René Obermann. „Deshalb sind unsere Roamingpartner gut beraten, ihre Vorleistungspreise weiter abzusenken, damit Touristen und Geschäftsreisende auch im Ausland unbeschwert kommunizieren und das Internet nutzen können.“
Die EU-Kommission ist skeptisch. „Die Reduzierung der Großhandelspreise werden häufig nicht an die Kunden weitergegeben“, heißt es dazu. Deswegen sieht das Regulierungspapier auch gleich eine Doppellösung für das mobile Internet vor: Sowohl die Preise, die sich die Mobilfunker in Europa untereinander in Rechnung stellen, als auch die Tarife, die von den Nutzern bezahlt werden, sollen eine Höchstgrenze bekommen.
Mobilfunker protestieren in Brüssel
Der einst regulierungsfreie Mobilfunkmarkt wäre damit an die Leine gelegt. Zwar müssen sowohl das Europäische Parlament als auch der Ministerrat der Regulierungsvorlage noch zustimmen, was für das Frühjahr 2012 erwartet wird, doch die Mobilfunker bringen sich bereits gegen Brüssel in Stellung.
„In Deutschland herrscht beim Roaming Wettbewerb, wie die neuen Sommer-Tarife zum Datenroaming der Telekom zeigen, die deutlich unter den von der Kommission vorgesehenen Preise liegen“, heißt es bei der Deutschen Telekom. „Wir halten eine Regulierung des Marktes darum für nicht notwendig.“
Während sich die Telekom komplett gegen eine Regulierung des Mobilfunkmarktes stellt, unterstützt der Konkurrent E-Plus eine europäische Regelung. „Dabei sind sinkende Obergrenzen bei den Einkaufspreisen der Anbieter untereinander aber ausreichend, um Wettbewerb zu entfachen“, sagt E-Plus-Chef Thorsten Dirks. Der Entwurf der Kommission geht aber auch ihm zu weit: „Wenn auch die Endkundenpreise festgelegt werden, dann erstickt damit eher der Wettbewerbsgedanke zulasten der preisaggressiven Anbieter wie E-Plus.“
Tatsächlich ist zweifelhaft, ob Obergrenzen zu einem schärferen Wettbewerb führen können. Die Kommission zeigt sich selber unzufrieden mit der Preisentwicklung im europäischen Roaming, bei dem bereits seit fast zwei Jahren Höchstgrenzen verbindlich sind. Die Tarife, so das Fazit von Kroes, würden sich heute sehr nah an den vorgegebenen Preisen orientieren. Einen wirklichen Wettbewerb gibt es nicht.
Daher hat sich Kommissarin Kroes für das mobile Internet noch etwas Neues einfallen lassen. Erstmals sollen die Mobilfunker verpflichtet werden, ihre Netze auch Anbietern ohne eigene Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Diese sogenannten virtuellen Netzbetreiber können dann eigene Roaming-Dienste anbieten.
Der Eingriff in das Geschäft der Mobilfunker geht sogar noch weiter: „Verbraucher sollten in der Lage sein, einen anderen Anbieter für Roamingdienste zu wählen ohne die Nummer wechseln zu müssen.“ Ein Telekom-Kunde hätte dann in Italien die Möglichkeit, einen Datentarif beim Anbieter Wind abzuschließen, wäre aber immer noch unter seiner Telekom-Handynummer erreichbar.
Vor allem Urlauber profitieren
„Preisregulierung liefert keine Anreize für Wettbewerb und Innovation“, sagt Stephan Korehnke, Vodafone-Regulierungschef in Deutschland. Dies habe sich schon bei den Tarifen für Sprachdienste gezeigt.
Ganz überraschend kommt der Vorstoß aus Brüssel nicht. Nicht zuletzt deswegen haben die Netzbetreiber in Deutschland bereits Tarif-Pakete geschnürt, mit denen ihre Nutzer im Ausland ins Internet gehen können. Diese Tarife liegen meist unter den Preisobergrenzen, die von der Kommission für 2014 vorgesehen sind.
Allerdings müssen deutsche Mobilfunkkunden diese Pakete vor ihrer Reise buchen, sonst fallen sie in einen höheren Tarif. In dem Regulierungsentwurf hingegen ist ein Automatismus vorgesehen, so dass ein Handynutzer nie über dem Maximaltarif liegt.
Derzeit sind Handynutzer aus Deutschland im EU-Ausland durch eine Kostenbremse geschützt, die bei 59,50 Euro liegt. Dadurch sollen der sogenannte Rechnungs-Schock verhindert werden, der sich früher häufig nach der Rückkehr aus dem Urlaub eingestellt hat.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (18.05.2011) W
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