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Marcoule: Explosion in französischer Atomanlage – Ein Toter
Bei der Explosion eines Ofens für radioaktive Abfälle auf dem Gelände einer Atomanlage in Südfrankreich ist ein Mensch ums Leben gekommen. Drei weitere Personen hätten schwere Verbrennungen erlitten, hieß es in ersten Berichten.
Bisher gebe es keinen Austritt radioaktiver Stoffe, teilte die Atomenergiekommission nach Medienberichten mit. Ob Radioaktivität in die Umwelt gelangt sei, wisse man nicht, sagte eine Sprecherin der Atomanlage in Marcoule. „Es handelt sich um einen Verbrennungsofen für schwach radioaktive Abfälle“, sagte sie. Die Ursache war zunächst nicht bekannt.
Es bestehe die Gefahr, dass radioaktives Material aus der Anlage in der Nähe von Avignon entweiche, teilten die örtlichen Behörden und die Feuerwehr mit. Deshalb sei eine Sicherheitszone eingerichtet worden. Noch seien durch die Explosion des Ofens aber keine gefährlichen Stoffe in die Umwelt gelangt.
Die Anlage wird zum Teil von dem staatlichen Atomkonzern Areva für die Aufarbeitung abgebrannter Uran-Brennstäbe genutzt, aus denen in Öfen das Uran-Plutonium-Gemisch MOX produziert wird.
Areva ist einer der größten MOX-Hersteller, einer Mixtur aus Uranium- und Plutoniumoxid, den nach Angaben von Umweltschützern gefährlichsten Brennstäben der Welt. So stammen beispielsweise die im havarierten japanischen AKW Fukushima verwendeten Mox-Elemente, aus denen Plutonium austrat, von Areva.
Die Nuklearanlage Marcoule rund 30 Kilometer nördlich von Avignon besteht aus mehreren kleineren Reaktoren, die allesamt stillgelegt sind. Das letzte Kraftwerk, ein sogenannter Schneller Brüter, stellte 2010 den Betrieb ein.
Der französische Leitindex Cac40 weitete seine Verluste nach der Meldung aus. Der Dax markierte mit Minus vier Prozent ein neues Zwei-Jahres-Tief.
Vor einem halben Jahr war in Japan nach einem Erdbeben und Tsunami das Atomkraftwerk in Fukushima havariert. Dabei waren große Mengen an Radioaktivität ausgetreten.
Im Gegensatz zu Deutschland bekräftige Frankreich nach der Atomkatastrophe von Fukushima, an der Kernenergie festhalten zu wollen. Das Land ist der größte Atomstromproduzent Europas, knapp vier Fünftel der Energie kommen aus AKW.
Ende Juni kündigte Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy an, dass Frankreich eine Milliarde Euro in die Atomenergie investieren wolle, um sie "zukunftsfähig" machen zu können. Das Geld solle sowohl in die Entwicklung neuer, moderner Reaktoren als auch in die Sicherheit der Atomkraft fließen, sagte Sarkozy.
Das Geld für die Atomkraft stammt aus einer insgesamt 35 Milliarden Euro schweren Staatsanleihe, die der Präsident im Dezember 2009 angekündigt hatte, um in Zukunftsbereiche zu investieren. Größere Kartenansicht
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (12.09.2011)
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