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Massenprotest in den Millionenstädten: Hunderttausende demonstrieren gegen Atomkraft
Rund 210.000 Menschen haben am Samstag bei vier Großdemonstrationen für einen Ausstieg aus der Kernkraft demonstriert. Die Veranstalter sprachen von den bisher größten Anti-Atom-Protesten in Deutschland. Nach ihren Angaben beteiligten sich allein in Berlin rund 90.000 Menschen an der Demonstration. In Hamburg seien rund 50.000 Menschen und in Köln 40.000 Menschen auf die Straße gegangen. Rund 30.000 Teilnehmer zählten die Veranstalter in München. Großdemonstrationen gegen Atomkraft gibt es in Deutschland seit mehr als 30 Jahren. Eine Auswahl: März 2011 Rund 60 000 Menschen demonstrieren in Baden-Württemberg für den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. Zwischen dem Sitz der Landesregierung in Stuttgart und dem zweitältesten Atomkraftwerk Deutschlands in Neckarwestheim bilden sie eine Menschenkette. November 2010 Der Widerstand gegen einen Castor-Atommülltransport ins Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben ist heftig. Zu einer zentralen Protestveranstaltung in Dannenberg im Wendland kommen zwischen 25.000 und 50.000 Menschen.
Sie reisen aus ganz Deutschland an. Oktober 2010 An einer Anti-Atom-Demonstration in München nehmen nach Angaben der Organisatoren knapp 50.000 Menschen teil. Die Polizei spricht von 25.000. September 2010 In Berlin demonstrieren den Veranstaltern zufolge bis zu 100.000 Menschen gegen die Atompolitik der Bundesregierung. Die Polizei erklärt, die angemeldete Zahl von 30000 Teilnehmern sei deutlich erfüllt. Der Protest richtet sich gegen den Plan, die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern. April 2010 Rund 100 000 Kernkraftgegner protestieren mit einer 120 Kilometer langen Menschenkette zwischen den Meilern Brunsbüttel und Krümmel in Schleswig-Holstein gegen die Atompolitik der Bundesregierg. Sie protestieren gegen eine mögliche Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken und fordern, Brunsbüttel und Krümmel endgültig stillzulegen. September 2009 Unter dem Motto „Mal richtig abschalten" fordern Zehntausende in Berlin die Stilllegung aller Atomanlagen. Die Polizei spricht von 36 000 Teilnehmern, die Veranstalter von 50 000. Juni 1986 In der Bundesrepublik demonstrieren mehr als 80 000 Menschen für einen Atom-Ausstieg. Die größte Protestaktion mit rund 40 000 Teilnehmern richtet sich gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes Brokdorf (Schleswig-Holstein). Mai 1986 In Südwestdeutschland und Berlin gehen insgesamt fast 30 000 Menschen gegen die Nutzung der Kernenergie auf die Straße. März 1986 An Protesten gegen die Anlage im bayerischen Wackersdorf nehmen rund 100 000 Menschen teil. Oktober 1985 In München demonstrieren Atomkraftgegner gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf. Die Veranstalter sprechen von bis zu 50 000 Teilnehmern. Februar 1981 Rund 100.000 Menschen protestieren in Brokdorf. Oktober 1979 In Bonn kommen nach Angaben des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umwelt 150 000 Menschen zu einer Demonstration. März 1979 Mehr als 100.000 Kernkraftgegner versammeln sich in Hannover zu einer Demonstration gegen die Anlagen in Gorleben. Februar 1977 Gegen den Bau des Kernkraftwerks Brokdorf in demonstrieren rund 50 000 Menschen. Quelle: dpa
Die Demonstrationen standen unter dem Motto "Fukushima mahnt: alle AKWs abschalten“. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis aus Anti-Atom-Initiativen, Umweltverbänden, Friedensorganisationen und Gewerkschaften. Auch Politiker der Oppositionsparteien im Bundestag reihten sich in die Demonstrationszüge ein.
"Die Antwort der Bundesregierung muss jetzt das Abschalten der Atomkraftwerke sein“, erklärten die Veranstalter. Die AKW müssten sofort vom Netz gehen. Die Katastrophe von Fukushima habe gezeigt, dass die Atomkraft unbeherrschbar und gefährlich sei. Die Bundesregierung werde sich täuschen, wenn sie hoffe, mit einem Moratorium für die Laufzeitverlängerungen und dem Einsetzen von Kommissionen die Bevölkerung beruhigen zu können.
Die Anti-Atom-Bewegung werde auch weiter für die Abschaltung jedes einzelnen Reaktors kämpfen und dafür auch demonstrieren. "Wer werden nicht zusehen, dass nach Ende des Moratoriums jetzt abgeschaltete AKW wieder ans Netz gehen“, unterstrichen die Veranstalter.
Spitzenpolitiker von Rot-Grün mischen sich unter die Demonstranten
In Berlin hatten auch SPD-Chef Sigmar Gabriel und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier sowie die Fraktionschefs der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin und Renate Künast, an der Demonstration teilgenommen. Die Route führte auch an der CDU-Parteizentrale vorbei. In Köln beteiligte sich Grünen-Parteichefin an den Protesten. Für dieses Video wurde kein passender Videoplayer gefunden. Zum abspielen dieses Videos benötigen Sie einen aktuellen Adobe© Flash Player. Gabriel sagte am Rand der Berliner Demonstration, die große Beteiligung vor allem junger Leute zeige, dass die Menschen in Deutschland den Atomausstieg und eine beschleunigte Energiewende wollten. Sie hätten die Nase voll von den wahltaktischen Spielchen von Union und FDP.
Es gehe jetzt nicht, ein paar Atomkraftwerke kurz vor den Landtagswahlen vorübergehend stillzulegen, mahnte Gabriel. Die ältesten Atomkraftwerke müssten sofort und endgültig vom Netz. Alle anderen müssten anhand moderner Sicherheitsanforderungen überprüft und dann nach und nach abgeschaltet werden. Deutschland habe die Chance, neue Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien zu schaffen. Das gehe aber nur bei einer sofortigen Rückkehr zum Atomausstieg. DGB-Chef Michael Sommer bezeichnete die Atomkraft als nicht beherrschbar für den Menschen. Die Atomenergie sei keine Brückentechnologie. "Diese Brücke ist in Fukushima endgültig eingestürzt“, sagte Sommer mit Blick auf die Reaktorkatastrophe in Japan.
"Ich will lachen, nicht strahlen"
Um 14.15 Uhr gedachten die Demonstrationsteilnehmer an den vier Standorten mit einer Schweigeminute den Opfern in Japan. Ansonsten machten die Teilnehmer der Kundgebungen ihre Nein zur Atomkraft lautstark und mit fantasievollen Plakate deutlich. "Sympathie für Atom endet wie das alte Rom“, war auf einem zu lesen. "Deutschland sucht den Super-GAU“ stand auf einem anderen Transparent. "Ich will lachen, nicht strahlen“, "Sonne, Wind, Wasser – alle da, keine Gefahr“ oder "Lieber einen Kollektor auf dem Dach als ein Atommülllager im Keller“, war in Köln auf Plakaten zu lesen. "Klarmachen zum Abschalten“ forderte die Piratenpartei. "Fukushima ist überall“, warnten Atomkraftgegner auf Transparenten in Hamburg.
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Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (26.03.2011)
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