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Meinung | Motorola-Deal: Der gefährliche Spagat des Internetkonzerns Google
Jetzt begibt sich Google auf sehr dünnes Eis. Es stimmt, dass Google mit seinem Handy-Geschäft in großer Not ist. Nicht weil keiner die Smartphones mit dem hauseigenen Betriebssystem Android haben will.
Im Gegenteil: Es ist derzeit das erfolgreichste System überhaupt. Fast jedes zweite Smartphone, das heute verkauft wird, läuft mit Android. Kein anderes System wächst in dieser atemberaubenden Geschwindigkeit.
Aber Google ist vorangeprescht, ohne das Fundament für diesen Erfolg fertig zu haben. Ein Vorgehen übrigens, das offenbar zur Unternehmensphilosophie gehört. Auch in anderen Fällen, das Digitalisieren von Büchern und Fotografieren von Häuserfassaden gehört dazu, ist Google ähnlich vorgegangen. Erst machen, dann fragen.
Tatsächlich ist der Suchmaschinenkonzern ein Neuling in der Mobilfunkbranche. Damit einhergehend hat das Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten eine sehr begrenzte Zahl an Patenten.
Im Geschäft mit den internetfähigen Multimedia-Handys sind die Patente aber eine notwendige Währung, um sich vor Klagen abzusichern. Die Geräte, die zugleich Telefon, Musik- und Videoplayer, Kamera, Spielkonsole und Navigationssystem sind, stecken nämlich voll mit Erfindungen, die irgendwo geschützt sind.
Google ist mit seinen Patenten zu schwach aufgestellt
Wer sich gegen Klagen wehren will, muss seinerseits Patente in die Waagschale werfen. Solche Überkreuz-Lizensierungen sind in der Branche gang und gäbe, die Unternehmen sind in der Vergangenheit gut damit gefahren.
Das änderte sich erst, als plötzlich Ungleichgewichte auftraten. Google ist mit seinem Patentportfolio zu schwach aufgestellt, um an diesem Spiel reibungsfrei teilzunehmen. Leidtragende waren die Hersteller der Android-Handys, die von ihren Konkurrenten Nokia und Apple gleich reihenweise verklagt wurden.
Die gesamte Branche befindet sich gerade in einer Situation der Umwälzung. Die Smartphones drängen einfache Mobiltelefone immer mehr zurück. In Deutschland ist bereits mehr als jedes zweite Handy, das derzeit verkauft wird, ein solches Smartphone.
Weltweite Marktanteile der Handy-Hersteller 2010:
Nokia461,3 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 28,9 Prozent
Samsung281 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 17,6 Prozent
LG Electronics114,2 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 7,1 Prozent
Research In Motion47,5 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 3,0 Prozent
Apple46,6 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 2,9 Prozent
Sony Ericsson41,8 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 2,6 Prozent
Motorola38,6 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 2,4 Prozent
ZTE28,8 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 1,8 Prozent
HTC24,7 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 1,5 Prozent
Huawei23,8 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 1,5 Prozent
Andere488,7 Millionen verkaufte HandysMarktanteil: 30,6 Prozent
Quelle: Gartner
Android ist somit für die Smartphone-Bauer zu einem nur schwer kalkulierbaren Risiko geworden. Zumal die Klagefreudigkeit von Groß-Konkurrent Apple zuletzt auch noch zugenommen hat.
Lange Zeit lief das iPhone des Herstellers außerhalb der Konkurrenz. Doch inzwischen kommen die Wettbewerber vor allem mit ihren Android-Geräten gefährlich nah an das Apple-Handy heran – und Apple wehrt sich mit Händen und Füßen.
Bislang wurde Google nicht als Konkurrent gefürchtet
Google will sich dagegen nun wappnen. Mit der Mobilfunksparte von Motorola kommt ein ganzer Schwung neuer Patente zu Google. Darin liegt auch der hohe Kaufpreis begründet, den Google jedoch mit Leichtigkeit aufbringen kann.
Allerdings kauft sich Google auch ein gewaltiges Risiko ein. Wenn Google nun ein eigenes Hardware-Geschäft betreibt, macht sich der Konzern unweigerlich vom Partner zum Konkurrenten.
Denn bislang konkurrierten die Motorola-Geräte mit den Handys von HTC, Samsung und LG, allesamt Smartphones mit Googles Betriebssystem Android. Nicht zuletzt griffen die Hersteller gern zu Googles Software, weil sie den Suchmaschinenkonzern nicht als Konkurrenten fürchten mussten. Sie sind es, die Android und damit Google in der Mobilfunkwelt groß gemacht haben.
Doch wer garantiert künftig, dass Google nicht seine eigene Hardware-Sparte bevorzugt? Zwar will der Konzern das Motorola-Geschäft in einer getrennten Sparte weiterführen. Doch ob sich Googles Partner davon beschwichtigen lassen, ist fraglich. Google muss sich auch im Suchmaschinengeschäft vorwerfen lassen, eigene Angebote zu bevorzugen.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (15.08.2011) W
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