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Schuldenkrise: Investoren fürchten neue Hilfspakete in Euro-Zone
Über der Euro-Zone braut sich nur eine Woche nach den weitreichenden Beschlüssen zur Rettung Griechenlands neues Ungemach zusammen. Mit Italien und Spanien stehen an den Finanzmärkten nun zwei volkswirtschaftliche Schwergewichte der Währungsgemeinschaft unter dem Druck steigender Zinsen.
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Zudem versetzte die Ratingagentur Moody’s Spanien einen Warnschuss und erklärte, die Kreditwürdigkeit des Landes drohe sich zu verschlechtern. Unter den Euro-Staaten geht zugleich die Sorge um, dass Italiens Beitrag zur nächsten Kredittranche für Griechenland ausfallen könnte, weil die Regierung in Rom inzwischen selbst den Investoren zu hohe Zinsen für seine Anleihen bezahlen müsse.
Der anhaltende Druck auf die Euro-Zone ließ Zweifel aufkommen, ob der Euro-Rettungsfonds EFSF genug Munition für den Kampf gegen die Schuldenkrise hat. Die internationalen Investoren befürchten, dass Spanien seine Finanzen nicht in den Griff bekommt und ebenfalls ein Rettungspaket wie Griechenland, Irland oder Portugal benötigen könnte.

Als Folge stiegen die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der viertgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. An den Märkten machte sich die Einschätzung breit, dass das vor einer Woche beschlossene neue Hilfspaket für Griechenland nicht den erhofften Effekt haben könnte, andere hoch verschuldete Euro-Länder vor einer Ansteckung zu bewahren.
Der Euro-Sondergipfel hatte ein neues rund 160 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für Griechenland unter der Beteiligung privater Gläubiger geschnürt. Um die Ansteckung weitere Staaten zu verhindern, soll der EFSF mehr Einsatzmöglichkeiten bekommen.
Der Euro fiel um gut einen halben Cent auf Kurse um 1,4280 Dollar, obwohl die US-Währung von der Schuldenkrise in den USA belastet ist. Spaniens Bonitätsnote könnte um eine Stufe gesenkt werden, erklärte Moody’s. Die Einschätzung werde derzeit überprüft. Die derzeitige Moody’s-Note „Aa2“ entspricht dem „AA“-Rating von S&P.
Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder haben ein zweites Hilfspaket beschlossen, mit dem Griechenland Schuldenkrise kommen soll. "Welt Online" erklärt, was das genau bedeutet:
DAS PROGRAMM: Das zweite Programm umfasst, wenn vereinfacht alle Anteile zusammengezählt werden, etwa 159 Milliarden Euro. Es soll den Finanzbedarf des Landes bis ins Jahr 2014 hinein sichern. Dadurch soll es der Regierung in Athen gelingen, den rund 350 Milliarden Euro großen Schuldenberg des Landes abzubauen.
EURO-RETTUNGSFONDS UND IWF: Der Euro-Rettungsfonds – gefüllt mit Garantien der Euro-Länder – und der Internationale Währungsfonds (IWF) übernehmen 109 Milliarden Euro. Dadurch soll der Schuldenberg Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou zufolge bis Ende 2014 um 26 Milliarden Euro sinken. Bislang haben sich die Euro-Länder und der IWF die Summen der Hilfspakete geteilt: Zwei Drittel übernahm die Euro-Zone, ein Drittel der IWF.
DIE PRIVATEN GLÄUBIGER: Private Gläubiger wie Banken und Versicherungen sollen freiwillig ihre griechischen Staatsanleihen in neue Anleihen umtauschen. Das soll 37 Milliarden Euro bringen. Zudem ist geplant, dass der Euro-Rettungsfonds Schulden unter ihrem Nennwert von privaten Gläubigern zurückkauft; das soll einen Erlös von 12,6 Milliarden Euro beisteuern – das war bislang nicht möglich.
SICHERHEIT GEGEN ZAHLUNGSAUSFALL: Die Ratingagenturen könnten durch den freiwilligen Beitrag privater Gläubiger eine Verschlechterung für die Investoren feststellen. Dann würden sie Athen einen „teilweisen Zahlungsausfall" bescheinigen. Dadurch könnten die griechischen Banken in Schwierigkeiten geraten, weil sie die Staatsanleihen Athens nicht mehr als Sicherheiten bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegen können. Die Euro-Länder stellen in diesem Zusammenhang klar, dass sie die griechischen Banken stützen wollen.
ZINSSÄTZE UND LAUFZEITEN: Die Euro-Länder wollen erreichen, dass Griechenland seinen Schuldenberg abtragen kann und nicht unter neuen Belastungen erstickt. Deswegen wird der Zinssatz für die neuen Kredite auf 3,5 Prozent gesenkt. Das entspricht in etwa dem Satz, zu dem sich der Rettungsfonds das Geld selber leihen muss. Außerdem bekommt Griechenland anstatt wie bisher siebeneinhalb Jahre mindestens 15 Jahre Zeit, um das Geld zurückzuzahlen. In den Genuss dieser Erleichterungen sollen auch Irland und Portugal bekommen, die ebenfalls Kredite aus dem Rettungsfonds erhalten.
WIEDERAUFBAU-PLAN: Griechenlands Wirtschaft ist marode und kaum wettbewerbsfähig. Die Euro-Länder und die EU-Kommission wollen mit einem Wiederaufbauplan Wachstum und Investitionen zu fördern. Die EU-Kommission hatte bereits vor dem Gipfel eine Expertengruppe beauftragt, den griechischen Behörden dabei zu helfen, etwa bereitstehende Gelder aus EU-Töpfen zur Förderung unterentwickelter Regionen zu beantragen.
AUFKAUF PRIVATER SCHULDEN: Über den Euro-Rettungsfonds sollen künftig, wie nun bei Griechenland, Schulden von Euro-Ländern bei privaten Gläubigern aufgekauft werden können, wenn diese Länder Hilfen aus dem Fonds beantragt haben. Das war bislang nicht möglich. Das müssen die Euro-Länder aber auf Empfehlung der EZB einstimmig entscheiden.
VORBEUGENDE MASSNAHMEN: Angeschlagene Euro-Staaten sollen sich künftig frühzeitig melden. Der Euro-Rettungsfonds will dann im Gegenzug für Reformen bereits als Sicherheit frühzeitig Kredite bereitstellen, ohne dass diese direkt abgerufen werden. Der Rettungsschirm werde schonmal bereitgelegt, aber noch nicht geöffnet, beschrieb ein EU-Diplomat das Vorhaben.
Quelle: AFP
Insgesamt steht Spanien mit diesen Noten weitaus besser da als die Länder unter dem Euro-Rettungsschirm. Grund für die Überprüfung ist Moody’s zufolge die zunehmende Anfälligkeit der Staatsfinanzen. Zudem dürfte der Finanzierungsdruck auf die Südeuropäer nach dem neuen Rettungspaket für Griechenland wachsen. „Der Auslöser war, dass die Vereinbarung für Griechenland in der vergangenen Woche das Vertrauen in der Euro-Zone nicht wirklich wiederhergestellt hat“, sagte Giada Giani, Analystin von Citi.
Spaniens Wirtschaftsministerin Elena Salgado räumte in einem Rundfunkinterview ein, dass der Bericht keine gute Nachricht sei, verwies aber auf die positiven Aspekte. Moody’s erklärte, Spanien sei auf einem guten Wege, sein Haushaltsziel für dieses Jahr zu erreichen. Außerdem sei das Euro-Land in der Lage, höhere Zinssätze vorübergehend zu schultern. In einem Schreiben des Finanzministeriums an Investoren hieß es, die Sorgen über zu hohe Finanzierungskosten seien unbegründet. Die Einschätzung von Moody’s beruhe überwiegend auf kurzfristigen Marktbewegungen.
Italien hat Probleme mit Griechenland-Beteiligung
Im hoch verschuldeten Italien zeichneten sich unterdessen Probleme bei der Beteiligung an der nächsten Hilfszahlung für Griechenland ab. Italien könne sich an der im September fälligen Tranche möglicherweise nicht beteiligen, falls es selber höhere Zinsen für seine Schulden zahlen müsse als es für die Kredite an Griechenland erhalte, erfuhr Reuters von Vertretern der Euro-Zone.
Noch habe die drittgrößte Volkswirtschaft der Währungsgemeinschaft in dieser Frage jedoch keine endgültige Entscheidung getroffen. Ein Land darf gemäß der Vereinbarung eine Teilnahme an Hilfszahlungen ablehnen, wenn ihm selbst ein Verlust durch die Zinsdifferenz droht. Die anderen Länder müssen dann ihren Beitrag aufstocken oder aber dem betroffenen Land eine Entschädigung zahlen.
Anleger wollten Italien zuletzt Geld nur noch zu Zinsen rund um sechs Prozent leihen, weil sie ein Ausufern der Schuldenkrise fürchten. Spekulationen über einen Rücktritt von Finanzminister Giulio Tremonti nährten Zweifel, dass Italien seine Schulden von 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Griff bekommt. Tremonti erklärte, er wolle im Amt bleiben. In der EU werden unterdessen Zweifel laut, ob der Rettungsfonds EFSF mit seiner Kreditkapazität von 440 Milliarden Euro die Krise wirkungsvoll bekämpfen kann.
Ein hochrangiger EU-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er könne sich vorstellen, dass der EFSF weiter aufgestockt werden müsse. Eine zweite mit der Diskussion vertraute Person ergänzte, es sei unrealistisch, dass der Fonds bei seiner derzeitigen Ausstattung genug vorbeugende Kredite geben könne, wenn ein großes Land diese Hilfe brauche.
Ein Berater der Euro-Staaten sagte, er habe empfohlen, die Garantien beim EFSF auf 1,5 Billionen Euro zu verdoppeln oder sie sogar zu verdreifachen, um eine Ansteckung Spaniens und Italiens mit dem Schuldenvirus zu verhindern.
Rettungsschirm, Ratingagenturen und Rekapitalisierung – "Welt Online" erklärt die wichtigsten Begriffe zur Euro-Krise in einem Lexikon.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (29.07.2011) W
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