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Tornado-Katastrophe: Atomkraftwerk in den USA schaltet sich ab
Mindestens 284 Tote, Verwüstungen in sieben US-Bundesstaaten und ein aus Sicherheitsgründen abgeschaltetes Atomkraftwerk: Das ist die vorläufige Bilanz der schlimmsten Tornado-Katastrophe in den USA seit fast 40 Jahren.
Mehr als 160 der zerstörerischen Wirbelstürme wüteten in den vergangenen Tagen im Süden der USA. Am härtesten traf es Alabama, wo die Rettungskräfte bis Donnerstag 184 Tote bargen. „Wir erwarten aber, dass die Zahl steigen wird“, sagte Gouverneur Robert Bentley.
Ganze Wohnviertel, Einkaufszentren und Tankstellen wurden dem Erdboden gleichgemacht, Autos umgeworfen und Bäume entwurzelt. Der Bürgermeister von Tuscaloosa sagte, ein 1,6 Kilometer breiter Monster-Tornado habe eine elf Kilometer lange Schneise der Zerstörung in die Universitätsstadt geschlagen.
Notfall-Generatoren kühlen Brennelemente
Manch einer fühlte sich angesichts des Ausmaßes der Verwüstung an die Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan erinnert – vor allem als Meldungen die Runde machten, dass die drei Reaktoren des Atomkraftwerks Browns Ferry wegen der Stürme automatisch abgeschaltet wurden und Notfall-Dieselgeneratoren ansprangen, um die Kühlung der Brennstäbe zu übernehmen und eine Kernschmelze wie in Fukushima zu verhindern.

Bei den Reaktoren handelt es sich um ähnliche Blöcke wie die in dem japanischen AKW, das durch die Naturkatastrophe am 11. März so schwer beschädigt wurde, dass Strahlung austrat.
Browns Ferry zählt zu den größten Atomkraftwerken des Landes. Es versorgt 2,6 Millionen Haushalte mit Strom. Es wird Tage, wenn nicht gar Wochen dauern, bevor es wieder ans Netz gehen kann.
Zuerst müsse die Verlässlichkeit der Hochspannungsleitungen wieder hergestellt sein, sagte ein Sprecher des Betreibers. Über die Leitungen wird das Kraftwerk mit Strom versorgt, diese brachen jedoch in Folge des Sturms zusammen. Das AKW selbst sei aber unbeschädigt, sagte der Sprecher.
"Es klang wie eine Kettensäge"
Die Stürme hätten mit einer kaum vorstellbaren Kraft gewütet, sagten Augenzeugen. „Es klang wie eine Kettensäge. Man konnte hören, wie Trümmer gegen andere Sachen schlugen“, sagte ein 24-jähriger Student der Universität von Alabama in Tuscaloosa.
„Als ich meine Augen wieder öffnete, hatte ich kein Dach mehr“, sagte eine 22-Jährige, die in den Trümmern ihres Hauses stand. Ihr Mann habe eine Leiche aus dem zerstörten Nachbarhaus gezogen. Sie selbst habe überlebt, weil sie sich in einem Schrank verschanzt habe.
„Ich weiß nicht, wie das überhaupt jemand überleben konnte“, sagte Bürgermeister Walter Maddox dem Fernsehsender CNN. Er erkenne einige Teile der 95.000-Einwohner-Stadt nicht mehr wieder. Der Autobauer Daimler teilte mit, sein Mercedes-Benz-Werk in Tuscaloosa habe zwar nur geringe Schäden davongetragen, bleibe wegen der Stürme aber bis Montag geschlossen.
Notstand in mehreren Bundesstaaten
Die Gouverneure von Alabama, Mississippi, Tennessee und Arkansas riefen den Notstand für ihre Bundesstaaten aus. US-Präsident Barack Obama verhängte diesen ebenfalls für Alabama. Er kündigte Geld aus Bundesmitteln und einen Besuch des Katastrophengebiets am Freitag an. 2000 Nationalgardisten wurden mobilisiert.
Die Region wird häufig von Tornados heimgesucht, doch nur selten entfalten die Stürme ein solches Zerstörungspotenzial wie in den vergangenen Tagen. Meteorologen sprachen von den folgenschwersten Wirbelstürmen seit bald vierzig Jahren. Für eine Schätzung der Schadenshöhe sei es noch zu früh, erklärten die Behörden.
Jose Miranda von der Risikobewertungsgesellschaft EQECAT sagte, man müsse von Schäden im Bereich mehrerer Milliarden Dollar ausgehen.
Tornados sind Wirbelstürme. Sie entstehen bei großen Temperaturunterschieden und treten in Mitteleuropa häufig zusammen mit Gewittern auf.
Ein Tornado bildet sich nach Angaben von Experten nur unter bestimmten Konstellationen. Wichtige "Zutaten" sind: große Wolken, Gewitter und unterschiedliche Windrichtungen in verschiedenen Höhen.
In diesem Gefüge entsteht eine rotierende Bewegung in der eigentlichen Wolke, die nach unten herauswächst und als "Rüssel" sichtbar wird.
Tornados erreichen im Extremfall Windgeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern, sie bringen es in der Regel aber auf Tempo 120 in den Böen. Schwächt ein Tornado ab, lässt er alles wieder fallen, was er aufgesogen hat.
Den im Volksmund gebräuchlichen Begriff "Windhose" benutzen Meteorologen selten, weil er das meist folgenreiche Wetterphänomen ihrer Ansicht nach verniedlicht.
Tornados können aufgrund ihres zum Teil sekundenschnellen Entstehens nicht vorausgesagt werden. In europäischen Breiten löst sich das Phänomen in der Regel nach wenigen Minuten wieder auf, hinterlässt aber häufig deutliche Schäden.
Kategorie: Meine Artikel | Hinzugefügt von: sorvynosov (29.04.2011) W
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